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Smart-Lighting

„Smart-Lighting-Technologie“ im Bürogebäude
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"Smart Lighting heißt, dass sich das Licht automatisch auf die Nutzerbedürfnisse einstellt."

Das moderne Bürogebäude in Lüdenscheid ist mit sogenannter „Smart-Lighting-Technologie“ ausgestattet. Das wird oft missverstanden als Beleuchtung, die über ein Smartphone zu steuern ist. Natürlich ist auch das möglich, aber der Sinn und Zweck ist ein anderer: „Smart Lighting heißt, das Licht ist so, dass es sich automatisch auf die Nutzerbedürfnisse einstellt, d.h., ich betrete einen Raum, egal ob das ein Wohnraum ist oder eine Arbeitsstätte, und das Licht passt sich meinem Lichtbedarf automatisch an. Das ist nämlich das clevere daran. Clever ist daran auch, wenn ich nicht mehr in dem Raum bin, geht es auch automatisch aus. Es passt sich automatisch in der richtigen Helligkeit an, d.h., wenn ich einen hohen Bedarf für Licht habe, dann habe ich viel Licht, wenn ich einen geringen Bedarf habe, geht es runter. Wenn ich am Bildschirm arbeite, erkennt es das Konzept und fährt entsprechend herunter, damit ich keine Störungen habe, d.h. rundum, das Licht stellt sich so ein, dass ich immer mich wohlfühle, perfekte Sehbedingungen habe. Ich muss nichts daran tun, dass es passiert – d.h., es geht von alleine.“

Der Lichteinfall von außen kann auch durch die Verwendung von „intelligentem Glas“ beeinflusst werden. Elektrochromes Glas, thermochromes Glas, LC-Glas – auf verschiedenen technischen Wegen wird hierbei die Sicht- oder Strahlungsdurchlässigkeit z.B. von Fenstern situationsbedingt angepasst.

Draußen ist der Himmel bedeckt – ungemütlich. Beim Betreten eines der Büros geht das Licht an. Indirekte Beleuchtung lässt die Decke kalt und bläulich erstrahlen. Klar, blaues Licht soll wachmachen, soll den Körper anregen, aber der erste Eindruck vermittelt nicht das Gefühl, dass man sich in diesem Raum gern länger aufhalten möchte.

„Zurzeit haben wir hier eine einkomponentige Beleuchtung. Das ist nur diffuses Licht. Eine Flächenlichtquelle, nennt sich Himmel. Mehr haben wir nicht. Wenn Sie mal rausgucken, dann sehen Sie Bäume, da sehen Sie diese Stützen, da sehen Sie die Brücke, Sie sehen keine Schatten, gar keinen – ist komplett schattenfrei. Das ist die langweiligste vorstellbare Beleuchtung. Es ist überhaupt nicht lebendig. Und wenn wir eine indirekte Beleuchtung planen, wie jetzt hier, im Innenraum, das ist quasi das geplante schlechte Wetter.“

Aus diesem Grund schalten sich Spotlights in einem viel wärmeren Spektrum hinzu, beleuchten ein Bild und bestimmte Stellen an den Wänden – wieder eine Simulation des Wetters – nur die eines schönen Tages.

„Das war eben auch spontan die erste Aussage: Was ist denn schönes Wetter? Blauer Himmel, Sonnenschein! D.h., immer der maximal mögliche Kontrast zwischen einer kühlen Farbe, einer bläulich kalten und einer warm anmutenden Sonne, und deshalb müssen wir genau dieses Konzept auch in den Innenraum übersetzen und müssen eine kühl anmutende Indirektbeleuchtung machen und warm akzentuierte Beleuchtung, die praktisch für die Sonne steht. Das sind quasi unsere Sonnenstrahlen, unsere künstlich geplanten Sonnenstrahlen.“

Und schon verändert sich der Eindruck des Büros gravierend. War es eben noch kalt und ein Ort, an dem man sich ungern länger aufhalten mochte, wirkt es jetzt hell, freundlich und einladend. So kann durch die Lichtgestaltung eine Arbeitsatmosphäre geschaffen werden, die zum einen direkt auf den Körper wirkt und zum anderen ein wohliges Gefühl macht, weil es dem entspricht, was wir als gutes Wetter bezeichnen würden.

Quelle: Deutschlandfunk Kultur

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